Schülerzahl über magischer Grenze
CDU-Landtagsfraktion geht von Aufhebung des Beobachtungsstatus der Mittelschule Falkenhain aus
Falkenhain. Der Beobachtungsstatus für die Mittelschule Falkenhain muss nach fünf Jahren aufgehoben werden. Darüber sind sich Schüler, Eltern, Lehrer und Kommunalpolitiker im Muldentalkreis einig. Unterstützung holte sich der Elternrat bei der CDU-Landtagsabgeordneten Angelika Pfeiffer, die gestern mit ihrer Fraktion auch der Bildungsstätte einen Besuch abstattete.
„Der Beobachtungsstatus dürfte problemlos aufzuheben sein“, schickte Thomas Colditz als schulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion nach mehr als einstündigem Gespräch als Botschaft in die Runde. Er bekräftigte nach hartnäckigem Nachfragen von Angelika Pfeiffer, dass beim Kultusministerium noch in diesem Jahr ein Vorstoß unternommen werden solle. Zuvor hatte Elternratsvorsitzender Wolfgang Gloger den Gästen klar gemacht, dass nicht mehr nachzuvollziehen sei, warum der Beobachtungsstatus für die Bildungseinrichtung trotz positiver Entwicklung der Schülerzahlen bestehen bleibt. Er verwies darauf, dass für das Schuljahr 2007/ 08 immerhin 67 Jungen und Mädchen für die fünfte Klasse angemeldet wurden – 27 Schüler über der magischen Grenze von 40. „Dem Schulzweckverband sind die Hände gebunden, weil unter diesen Umständen Investitionen nur in sehr geringem Umfang möglich sind“, wies er hin auf praktische Auswirkungen der unentschiedenen Situation. Thomas Colditz musste sich von den Elternvertretern nicht nur bei den Zahlen korrigieren lassen, auf die er zurückgriff. Als er das Stichwort Dahlen ins Spiel brachte, klärte Gloger auf, dass es eine neue Situation gebe, seit sich die Bürger gegen Fusionspläne mit Wermsdorf und Mutzschen entschieden hätten. „Wir sind froh über jeden Schüler, aber Dahlen ist nicht unsere Aorta“, betonte Gloger. Falkenhain bringe auch aus eigener Kraft die erforderlichen Schülerzahlen auf. Das bestätigte auch Marina Kleefeld von Landratsamt. „Wir bemühen uns intensiv darum, Schulen im ländlichen Raum zu erhalten. Wenn ich mir die Zahlen anschaue, dann sieht das gut aus. Ich würde fast meinen, in Falkenhain gibt es keine Gefahr mehr. Aber wir können dem Kultusministerium nichts anweisen“, sagte Fraktionsvorsitzender Fritz Hähle.
Die Elternvertreter sprachen in der Runde auch den Schülerverkehr an, der nicht nur vom Kreis, sondern auch vom Schulzweckverband finanziert wird – mit Geld, das an anderer Stelle dringend gebraucht würde. Angelika Pfeiffer versprach, das Thema bei einem nächsten Arbeitsgespräch auf Kreisebene anzuschneiden. Ingrid Leps
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Angeregter Disput: Elternratsvorsitzender Wolfgang Gloger (Mitte) moderierte das Gespräch mit der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags, den beiden Bürgermeistern des Schulzweckverbandes und Lehrern der Mittelschule Falkenhain. Rechts neben ihm der Fraktionsvorsitzende Fritz Hähle, Angelika Pfeiffer und der Falkenhainer Bürgermeister Gerd Härtel, links der Eltern-vertreter Torsten Heinz. Foto: Andreas Röse |